Top 15 / 2004

2004

	EUROPE START FROM THE DARK Das Comeback des Jahres!!! Ach was, des Jahrzehnts! Aber es sind nicht mehr die haarspraygestylten Glamrocker, die klebrig-süße Songs à la "Final Countdown" ins Mikro säuseln, sondern eine erstklassige Band, die einen ehrlichen und harten Heavy Rock zu bieten hat, es dabei aber auch sehr balladesk bringen kann ohne lächerlich zu wirken. Ein Album ohne jegliche Schwachstellen, jeder Song ein Megaknaller!!!
	JADED HEART TRUST Mit "Trust" liefern JADED HEART ihr Meisterwerk ab, old-school-melodischer Hard Rock der Meisterklasse, dazu mit "Sweet Summertime" ein scheinbar veralberter Flower-Power-Song - die Band hatte Spaß zusammen. Ja, hatte, denn dies wird nach Bormanns Ausstieg wohl das letze Werk bleiben - sehr schade, denn Alben ohne den kleinsten Makel finden sich nicht so viele...
	PINK CREAM 69 THUNDERDOME PC69 haben es geschafft. Nach einigen Experimenten ist ihnen ihr Masterpiece gelungen. "Tunderdome" ist das vollkommensde und ausgereifteste Werk der Pinkies. Herrliche melodische Powerstampfer wechseln mit teils ruhigen, teils balladesken Songs, die durch Readmans bluesige Stimme noch mehr Gänsehautfeeling verbreiten als ohnehin schon. Spitze.
	SONATA ARCTICA RECKONING NIGHT Wieder haben sich Sonata Arctica ein Stück weiter entwickelt und sie klingen noch eigenständiger als schon auf dem letzen Album. Die Keyborads unterstützen die Gitarren nur noch eindrucksvoll und überhaupt ist das ganze Album schneller und spontaner geworden. Was aber nicht heißt, dass melodische Übersongs wie "The Power of One" fehlen. Hier sei als Beispiel "White Pearl Black Oceans" empfohlen...
	ICED EARTH THE GLORIOUS BURDEN Wenn mir einer gesagt hätte, ich würde je ein IE-Album in meine TOP-Alben wählen, ich hätte ihn für verrückt erklärt. Aber schuld an der Tatsache ist der Einstieg von Tim Owens und Songs, an denen sich nichts bemängeln lässt. Lediglich "When the Eagle cries" ist etwas zu schmalzig, das reißt aber Schaffers Mega-Epos in drei Teilen, GETTYSBURG mehr als nur raus. Ein kontroverses, für mich aber nur geiles Album.
	SYMPHORCE TWICE SECOND Auf moderne Einflüsse fahre ich nicht so besonders drauf ab. Aber was SYMPHORCE mit ihrem Album abliefern, lassen mich staunen. Das geht da richtig ab auf der Scheibe und jeder Song ist ein Tritt in die Fresse. Lebt natürlich auch von der genialen Stimme von Andi B. Franck, der es versteht, die hochwertigen Melodien stimmlich umzusetzen. Ich finde, "Twice Second" ist ein Hörgenuss besonderer Art.
	EDGUY HELLFIRE CLUB Das EDGUY sich im Melodic Power Metal Bereich inzwischen etabliert haben, weiß man nicht erst seit MANDRAKE. Sammet und Co. stehen von jeher für Qualität. Und nachdem die Werke immer epischer werden, und Sammet eben zwischendurch noch eine Metal-Oper dazwischenschob, wollte man's jetzt wieder etwas Rock 'n Roll Spirit verbreiten. Das Ergebnis: Schneller, rotziger aber dennoch melodisch. It rocks!!
	AXXIS TIME MACHINE Etwas neues setzen uns die Jungs zwar nicht vor - aber was AXXIS können, das können sie eben perfekt. Ein durchweg fröhliches Album mit leicht mystischer Note, vorbei die Experimente vor "Back..." die keiner wirklich brauchte. AXXIS lassen es munter krachen, vergessen aber auch nicht, bei aller Fröhlichkeit auch mal einen nachdenklichen Text zu verfassen wie "Wind in the Night". Weiter so.
	AYREON THE HUMAN EQUATION Wenn es um hochwertige progressive Konzeptalben geht, steht ein Name ganz oben: Arjen Lucassen. Der Mann ist einfach genial. Diesmal erzählt er von einem, der im Koma liegend sich seinen bisher unterdrückten Emotionen stellen muss, die in immer neuen Konstellationen im Dialog treten. Jeder von Arjens Gastsängern vertont dabei "seine" Emotion, darunter u. a. James LaBrie, Devon Graves oder Devin Townshend. Des Ergebnis ist ein Epos, musikalisch immer perfekt ausgerichtet an die jeweilige Person oder das entsprechende Umfeld. Mir persönlich ist das Album an einigen Stellen einfach zu ruhig, was aber an der Klasse des Werkes nichts zweifeln lässt. Einzelne Songs rauszunehmen sinnlos, nur im Zusammenhang entfaltet sich überhaupt erst die nicht ganz leicht verdauliche, aber hochwertig umgesetzte Story.
	CHINCHILLA TAKE NO PRISONERS Wie schon auf den letzen beiden Alben steht auch hier heftiger Gitarrenrock im Vordergrund. Auch hier geht's von der ersten bis zur letzen Minute mit brachialen Bangern zur Sache. Pause zum Luft holen gibts allenfalls bei den Intros der Songs oder bei der leichten Keyboard-Untermalung, ansonsten reißt einen auch das neuste CHINCHILLA-Werk einfach nur vom Stuhl und bläst einem die Ohren frei, nur geil.
	NIGHTWISH ONCE Sie sind also doch zurück. Und diesmal haben sie sich mit einem echten Orchester zusammengetan, um die orchestralen Parts auch noch echter rüberzubringen. Leider ist die Scheibe dadurch stellenweise zu ruhig. Die meisten Songs sind allerdings Hammersongs, egal ob Powerstampfer in nie dagewesener Härte oder gewohnte Melodiebögen - NIGHTWISH bleiben auch heuer ihrer Linie treu.
	DIO MASTER OF THE MOON DIO ist einfach einmalig. Egal was der kleine Mann macht, er macht es richtig. Vor allem hat er mit über 50 Jahren immer noch die gleiche unverkennbare Stimme und Vitalität eines Jungspunds. Unfassbar. Auf "Master of the Moon" gibt's dementsprechend die "übliche" Dio-Kost, schöne, teils düster angehauchte Rock'n Roll Kracher. Energiegeladen wie gerade on the Road geschickt mit der Erfahrung ganz alter Hasen - das macht das Album glaube ich aus. Dio steht auch mit 80 noch oben!
	FEINSTEIN THIRD WISH David Feinstein ist übrigens der Cousin von Dio. Und hat mit seiner Band "The Rods" jetzt knapp 15 Jahre Pause gemacht. Nun hat er sich einfach mal wieder die Klampfe umgebunden und ein neues Solowerk eingespielt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und muss sich nicht wirklich hinter dem großen Cousin verstecken. Straighte Banger, die das Herz höher schlagen und jede Matte schütteln lassen.
	RHAPSODY SYMPHONY OF THE ENCHANTED LANDS II Das soll also der Nachfolger des legendären RHAPSODY-Albums sein. Also vielleicht ist die Story auch einfach ausgelutscht, aber es wird dem niemals gerecht. Musikalisch sogar gut geworden, aber stellenweise viel zu übertrieben. Dadurch wirkt der Silberling im Mittelteil fast sogar langweilig. Bis zum vierten Stück meint man die Klasse des Vorgängers halten zu können, danach wiederholt man sich nur noch.
	THESHOLD SUBSURFACE Für mich mit RUSH die erste Adresse des Prog. Allerdings flacht dieses Werk gegenüber dem noch sehr flotten Vorgänger doch etwas ab. Zu verspielt die dennoch hochwertigen Songs. Es fehlt stellenweise der Arschtritt, den Threshold durchaus in der Lage sind zu verpassen. Für Progfans ist diese Scheibe natürlich ein Muss, aber ein "Critical Mass" oder "Hypothetical" dürfen auch diese nicht erwarten.